Der richtige Maulkorb
…nicht nur für bissige Hunde
Checkliste passender Maulkorb
- Der Hund sollte mit dem Maulkorb das Maul so weit öffnen können, dass ein ungehindertes Hecheln und Trinken möglich ist.
- Der Maulkorb darf nicht auf dem Nasenspiegel aufliegen
- An der Nasenspitze der Hundeschnauze sollte bis zum Ende des Maulkorbs je nach Hundegröße etwa 1-2 cm Abstand vorhanden sein. Bei zu großen Abstand kann es dazu kommen das der Maulkorb beim Schnuppern in die Augen gedrückt wird.
An den Backen sollte der Maulkorb anliegen aber nicht eindrücken. Durch ein Anliegen bekommt das Tragen eine Stabilität.
- Der Maulkorb darf nicht in die Augen drücken. Bitte beachten: Ein Maulkorb, mit dem der Hund gut hecheln kann, sitzt durch seine Tiefe beim liegenden Hund automatisch vor den Augen.
Auf Luftröhre und Kehlkopf darf der Maulkorb nicht drücken.
- Das Blickfeld des Hundes sollte möglichst wenig eingeschränkt werden.
Je nach Tragedauer und Modell ist auf eine ausreichende Polsterung an der Nasenauflage und evtl. den Backen zu achten.
Der Maulkorb sollte vom Hund nicht über die Nase gezogen werden können. Als zusätzliche Sicherheit können Stirnriemen oder Kehlriemen genutzt werden.
Beispielbilder

Maulkorbtypen und Materialien
Maulkörbe aus Leder
Bissprävention: nicht geeigent
Pflege/Hygiene: Leder muss gut gepflegt werden, da es sonst porös und hart wird
leicht verstaubar
flexibel und passt sich leicht an
Maulkörbe aus Biothane
Bissprävention: nicht geeigent
Pflege/Hygiene: gut zu reinigen
leicht verstaubar
flexibel und passt sich leicht an
Maulkörbe aus Kunststoff
Bissprävention: bedingt geeignet
Pflege/Hygiene: gut zu reinigen
bei häufigem Gebrauch schneller Verschleiß
geringe Auswahl an Modellen
Maulkörbe aus Metall
Bissprävention: für Hunde mit Beschädigungsabsicht geeignet
Pflege/Hygiene: sehr leicht zu reinigen
- Verletzungsrisiko beim Menschen bedingt durch das harte Material
Nylonmaulkörbe & Maulschlaufen
Nur in absoluten Notfällen geeignet
Kein öffnen des Mauls möglich – kein Hecheln oder saufen möglich
Bissprävention: gaukelt Sicherheit vor, erreicht diese aber nicht!

Maulkorbanpassungen
Stirnriemen
Ein Stirnriemen verläuft über den Kopf des Hundes von vorne zwischen den Augen nach hinten im Nacken. Er ist dann sinnvoll, wenn der Hund den Maulkorb (mit den Pfoten oder durch Reiben am Boden oder anderen Gegenständen) nach vorne schiebt und dann von oben nach unten über die Schnauze zieht. Außerdem kann ein Stirnriemen genutzt werden, um den Maulkorb etwas nach oben zu ziehen. Das kann den Sitz des Maulkorbes verbessern.
Kehlriemen
Der Kehlriemen verläuft entlang des Halses und wird links und rechts am Maulkorb befestigt. Der Riemen soll dabei am Hals anliegen, den Hund jedoch nicht würgen! Ein Kehlriemen ist hilfreich, wenn der Hund entweder den Nackenriemen nach oben über die Ohren streift oder den Maulkorb nach vorne schiebt und dann von unten nach oben über die Schnauze zieht. Dadurch ist der Korb komplett ausgezogen und liegt auf dem Boden. Die Idee hinter dem Kehlriemen ist es, einen Ring aus Kehl- und Nackenriemen zu bilden, welcher so eng ist, dass er nicht über den Schädel des Hundes passt.
Verbinder zum Halsband
Eine zusätzliche Verbindung zu einem gut sitzendem Halsband kann das Abstreifen des Maulkorbes verhindern. Wird der Maulkorb mit dem Halsband verbunden, so darf das Halsband nicht zum führen des Hundes genutzt werden, da durch Leinenzug der Maulkorb verrutschen kann.